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1. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 35

1892 - Düren : Solinus
— 35 — und verbreitete sich weiter und weiter. Das Blut der Märtyrer war der fruchtbare Same, aus dem immer mehr Christen hervorgingen. Unter dem Kaiser Konstantin hörten die Christenverfolgungen ans. 3. Konstantin. (30(>—337.) Schon der Vater Konstantins hatte als Mitregent des Kaisers Diokletian eine freundliche Gesinnung gegen die Christen gezeigt. Diese Gesinnung war auch aus Konstantin übergegangen, und er wurde von seiner frommen Mutter Helena darin bestärkt. Obwohl noch Heide, gewährte er doch den Christen Schutz. Konstantin zog gegen den grausamen Maxentius, der ihm die Herrschaft entreißen wollte, ins Feld. Das feindliche Heer war dein {einigen an Stärke weit überlegen. Da betete Konstantin inbrünstig zum wahren Gott um Beistand. Und sieh, am Himmel zeigte sich ihm und dem ganzen Heere ein glänzendes Kreuz mit der Inschrift: „In diesem Zeichen wirst du siegen." In der folgenden Nacht erschien ihm Christus im Traume und befahl ihm, das Kreuz dem Heere vorantragen zu lassen. Am andern Tage berief Konstantin Künstler und ließ durch sie ein schönes Kreuz anfertigen, welches dann in der Schlacht vorangetragen wurde. Maxentins wurde geschlagen, und Konstantin war jetzt Herrscher des ganzen Weströmerreiches. Er erließ sogleich ein Gesetz zu Gunsten der Christen und bewilligte ihnen freie Neligionsübuug, ließ Kirchen und Klöster bauen, gebot die Feier des Sonntages und schaffte die Kreuzesstrafe ab. Die Christen fühlten sich glücklich in seinem Reiche. Im Oströmerreiche herrschte der grausame Kaiser Liziuius; dieser verfolgte noch fortwährend die Christen. Auch er zog gegen Koustau-tin in den Krieg, wurde aber ebenfalls besiegt, und nun wurde Kou-stautin Alleinherrscher des ganzen Römerreiches, und die Christeuver-folgungen hatten ein Ende. Er ließ an den heiligen Orten zu Jerusalem prachtvolle Kirchen erbauen. Seine Mutter, die Hl. Helena, hatte das Glück, das hl. Kreuz aufzufinden, au welchem der Erlöser der Welt sür uns geblutet hatte. Konstantin starb als Christ im Jahre 337. Vor seinem Tode hatte er das Reich unter seine drei Söhne geteilt. Unter ihnen waren die Christen nicht so glücklich. 3*

2. Memorierstoff aus der vaterländischen Geschichte für katholische Volksschulen - S. 36

1892 - Düren : Solinus
— 36 — Der Enkel Konstantins, der abtrünnige Julian, wandte sich wieder dem Heidentnme zu. Unter seiner Regierung waren die Christen vielerlei Mißhanblungen ausgesetzt. Er ermunterte auch die Juden, den Tempel zu Jerusalem wieder aufzubauen. Freudig eilten die Juden aus allen Weltgegeudeu herbei und fingen an, den Schutt des Tempels wegzuräumen. Da aber schlagen Feuerflammeu aus der Erde und vertrieben die Arbeiter. Auch die letzten Trümmer des Tempels wurden aus der Erde geschleudert, so daß das Wort des Herrn buchstäblich in Erfüllung ging: „Kein Stein soll an dir auf dem andern bleiben." In einem Perserkriege fand Julian seinen Tod. Am Boden liegend soll er ausgerufen haben: „Galiläer, du hast gesiegt." Die Nachfolger Julians waren wieder Christen, und das Heidentum ging immer mehr seinem Ende entgegen. 4. Die alten Deutschen. In uralter Zeit war unser jetzt so schönes Vaterland ein rauhes, unwirtliches Land. Große Wälder, in welchen wilde Tiere hausten, durchzogen dasselbe. Der Boden war feucht und unfruchtbar; deshalb wurde nur wenig Ackerbau betrieben. Die Lieblingsbeschäftigungen der alten Deutschen waren Krieg und Jagd. Sie lebten nicht in Städteu und Dörfern; jeder baute seine einfache Wohnuug in der Mitte seiner Felder und umzäunte den Hosraum mit einem Gehege. Mehrere solcher Wohnungen lulbeten eine Gemeinbe, auch Weiler genannt ; mehrere Weiler bilbeteii einen Gan. Die Religion der alten Deutschen war ein sehr einfacher Naturbieust. Alle großartigen Erscheinungen in bei* Natur waren Gegenftänbe der Verehrung, z. B. die Sonne, der Moub, der Frühling, als den höchsten Gott aber verehrten sie den Woban; er verlieh bett Sieg in den Schlachten. Sie verehrten ihre Götter nicht in Tempeln. In bnnklen Wälbern, am liebsten unter einer Eiche, hielten sie ihre Versammlungen und feierten ihre Feste. Die große beutsche Nation bestaub aus sehr vielen Volksstämmen, welche sich oft gegenseitig bekriegten. Dem Christentums verbanken wir es, daß unser Vaterlanb heute zu bett schönsten Läubern der Erbe gehört.

3. Geschichte für die Mittelstufe - S. 6

1913 - Breslau : Hirt
6 A. Deutsche Geschichte. 3. Sein Königssitz zu Enger. Als Wittekind Christ geworden war, so berichtet die Sage, da beschloß er, sich einen Königssitz zu erwählen. Drei Orte waren ihm besonders lieb: Rehme, Bünde und Enger. Da sprach er: „Welcher Ort zuerst eine Kirche fertig hat, an dem will ich wohnen." Alle drei bauten eifrig; aber der Baumeister zu Enger gebrauchte eine List. Er hielt sich buchstäblich an Wittekinds Wort und baute eine Kirche, aber ohne Turm. So wurde er zuerst fertig, und Enger ward der Königssitz. Der später erbaute Turm steht neben der Kirche. — In der Umgebung der Königsburg siedelten sich die Männer aus dem Gefolge des Helden an, die ihn auf allen Zügen zu Pferde begleiteten. Sie wurden Sattelmeier genannt, und jeder von ihnen hatte sein besonderes Amt. Der eine führte die Aufsicht über die Pferde, ein anderer war der Vorsteher der Hirten des Königs, ein dritter ordnete die Jagden an. Ihre Besitzungen, die Sattelhöfe genannt, bestehen noch heute; sieben liegen in der Nähe von Enger und sieben in der wei- Das Wittekind-Denkmal zu Herford, teren Ilmgegend. (Nach Photographie von C. Colberg in Herford.) Iv. Unsern Borfahren wird das Christentum gebracht. 1. Englische Missionare in Deutschland. Wie die Sachsen, so waren auch ihre Nachbarn noch meistens Heiden, z. B. die Friesen, die nördlich von ihnen an der Nordsee, und die Hessen, die südlich von ihnen wohnten. Nur die Nachbarn im Westen, die Franken am Rhein und jenseit des Rheines, waren bereits Christen. Nun kamen aus England Missionare nach Deutschland über das Meer herüber, um den Heiden das Christentum zu bringen. Sie gingen zuerst zu den Friesen. Einer von ihnen, Suitbertus (sprich Switbertus), kam auch zu den Sachsen. Er predigte in der Gegend von Münster und drang noch weiter in das Land ein. Doch konnte er hier nicht viel ausrichten; denn die Sachsen hielten zähe an ihrem alten Glauben fest. Zwei andere Missionare, die beiden Ewalde, welche Brüder waren, wurden sogar in der Gegend von Dortmund (bei Aplerbeck) erschlagen. 2. Der Apostel der Deutschen. Der bedeutendste unter den englischen Glaubensboten war Winfried, der später Bonisatius genannt wurde. Auch er

4. Theil 2, Abth. 1 - S. 9

1822 - München : Lentner
9 Königs Cyrus ein großer Theil der Juden *) nach Jerusalem und der umliegenden Gegend zurückgezogen und die Stadt und den Tempel wieder erbaut, welche Strei- tigkeiten sich wegen dieses Baues zwischen ihnen und den Samaritern erhoben, und welche Verdienste sichesra und Nehemias durch die Sammlung der heiligen Bü- cher, die Errichtung des Sanhedrins und der Syna- gogen, und die Befestigung der Stadt um die Nation erworben haben. Ueber zweyhundert Jahre stand der kleine Jüdische Staat unter der milden Oberherrschaft der Perser (der hohe Priester war auch zugleich der Regent und Lehens- träger der Persischen Krone), bis Alexander der Große sein neues Weltreich errichtete. Nachdem nähmlich der Ma- cedonische Held im dritten Persischen Feldzuge Tyrus und mit ihm ganz Phönicien erobert hatte, zog er auch gegen Iudaa. Dieses unterwarf sich ihm sogleich ohne Wider- stand, und wurde dafür von ihm mit großer Gelindigkeit behandelt**). Auch genoß es, nebst den ausser Palästina *) Die wohlhabenden Israeliten waren in Oberasien zurückge- blieben , wo sie sich angekauft und eingerichtet hatten. Alexander — (so erzählt der Jüdische Geschichtschreiber Josephus) — war über die Juden auf's äußerste erbit- tert, weil sie ihm, als er Tyrus belagerte, die geforderten Lieferungen, aus Treue gegen die Perser, versagt hatten. Voll Rachgier brach er also, nach der Eroberung von Ty- rus, gegen Jerusalem auf. Da er sich dieser Stadt näher- te, kam ihm der Hohepriester Jaddus, einer im Traume erhaltenen Weisung zufolge, in hohenpriestcrlichem Schmu- cke an der Spitze sammtlicher Priester und des ganzen Vol- kes entgegen. Sobald Alexander den feyerlichen Zug sah, und voran den Hohenpriester in Amtsgcwanden und den Nahmen Gottes auf seinem goldenen Stirnbande, trat er allein hinzu, legte sich anbethend nieder, und begrüßte dann den Hohenpriester. Alle Begleiter des Königs staunten; nur einer derselben fragte: warum er den Hohenpriester

5. Theil 2, Abth. 1 - S. 18

1822 - München : Lentner
18 rückt werden, bis alle Materialien zum neuen Bau ange- schaft waren; auch wolle er den Tempel nur stückweise einreissen, und jeden Theil des Gebäudes sogleich wieder aufführen lassen, — willigten ste endlich in das Unterneh- men. Im lyten Jahre vor Christus ward angefangen, mit 1000 Wagen alle nöthigen Borrathe herbeyzuschaffen. Alsdann machten sich 10,000 Arbeiter unter der Aufsicht von 1000 Priestern an das Werk, und in anderthalb Jah- ren war der Tempel selbst (das heißt, das Heilige, das Allerheiligste und die Halle) aufgeführt. Die eigent- liche Vollendung verzog sich bis auf 46 Jahre, wo dann auf einmahl 18,000 Arbeitsleute entlassen wurden. Nach der Beschreibung des Augenzeugen Iosephus, konnte an Größe, Schönheit, Pracht und an der herlichen Lage kein Gebäude der damahligen Welt ihm den Vorzug streitig machen. Weil aber das alte Gebäude nur stückweise ab- getragen, und jeder Theil sogleich wieder hergestellt wur- de, und weil auch während des Baues das tägliche Opfer ununterbrochen fortging: so ist dieser Tempel stets als der zweite, und nicht als ein von demselben verschiedener dritter angesehen worden. Unterdessen hatte der, in Herodes Gemüthe nie be- schwichtigte, vielmehr durch seine Schwester Salome im- mer neu angefachte, Argwohn seine Wuth gegen seine ei- genen, mit der unglücklichen Mariarune erzeugten Söhne gerichtet. Beyde hatte er aus Schmeicheley gegen den Angustus nach Rom geschickt, um sie da erziehen zu las- sen. Beyde erwarben sich nach ihrer Nückkunft (1(3) durch ihre vortheilhafte Bildung und ihr gutes Betragen die Achtung und Liebe des Volkes. Aber dieses reizte den Neid und die Eifersucht der Salome, der wahren Furie dieses Hauses, so wie sie auch fürchtete, diese Söhne der Mariamne möchten sich künftig an ihr wegen des Todes ihrer Mutter, an dem sie viel Schuld gehabt hatte, zu rächen suchen. Sie arbeitete also aus allen Kräften an ihrem Untergänge. Die Prinzen hatten, von ihr gereiht,

6. Theil 2, Abth. 1 - S. 71

1822 - München : Lentner
71 Spaniens und des südlichen Galliens in der ersten Hinsicht nöthig, und der unglückliche Feldzug nach dem südlichen Arabien hatte warscheinlich die Absicht, den Handel Alexandriens mit Indien auf diesem Wege in nähere Verbindung zu bringen. Selbst der Angriffskrieg der Römer gegen die Germanischen Völkerschaften scheint wegen der Sicherheit der Grenzen des Reichs er- öffnet worden zu seyn. Doch diese Begebenheit geht uns mehr an, als daß wir nicht sie und das Volk, welches sich hier zum ersten Mahl den Römern siegreich entgegen- stellte, etwas näher kennen lernen sollten. 2. D i e a l t e n D e u t sch e n. Im Norden des Römischen Reiches, von der Do- nau bis zur Nord- und Ostsee, vom Rhein bis zur Weich- sel und zu den Carpathischen Gebirgen wohnten die Ger- manen (Heermänner), wie die Römer sie nannten, oder wie sie später hießen, die Deutschen. Welches ihre ursprünglichen Wohnsitze gewesen, und wann sie in dieses Land eingewandert, darüber weiß niemand etwas Bestimm- tes anzugeben. Zwar findet sich in Sprache und Sitten eine auffallende Aehnlichkeit zwischen Deutschen und Per- sern; allein hier haben wir nur die äußerste« Enden einer großen genealogischen Linie, deren Mittelglieder so bald nicht ausfündig gemacht werden dürften. Das alte Deutschland war ein rauhes und unwirth- bares Land, voll ungeheurer Waldungen, Sümpfe und öder Strecken. Der große Hercinische Wald zog sich von den Alpen 60 Tagreisen weit hindurch. Der^Boden war wenig bearbeitet. An Getraide konnte man nur Gerste und Haber bauen. Die Weiden aber waren grasreich und schön, und das Rindvieh, so wie die Pferde, wenn gleich klein und unansehnlich, doch von sehr guter Art. Edleobst- V

7. Theil 2, Abth. 1 - S. 114

1822 - München : Lentner
114 Dacien, indem er die Römischen Einwohner desselben über die Donau nach Mösien versetzte. Mitten in der Aus- führung seiner wohlthatigen Entwürfe zur Wiederherstel- lung des Reiches, wurde er, auf Anstiften seines Ge- heimschreibers, in Zllyrien ermordet. Nach einem halbjährigen Iuterregnum besetzte der Senat, auf wiederhohltes Bitten der Armee, den Thron mit dem würdigsten der Senatoren Claudius Taci- tuö, einem Abkömmling des Geschichtschreibers Tacitus (275). Aber der 75jährige Greis, nachdem er das Anse- hen des Collegiums, dessen Zierde er gewesen, nach den edlen Maximen der Antonine wieder hergestellt, hierauf die Alanen jenseits des Caucasusgeschlagen hatte, starb im siebenten Monathe seiner Verwaltung (276). lerinn des Philosophen Longin, ersetzte seine Stelle auf dem Throne und im Felde vollkommen. Während die be- rühmtesten Baumeister sich beiferten, ihre Residenz mit königlichen Werken auszuschmücken, zog sie an der Spitze ihrer Unterthanen in den feindlichen Gebiethen umher, und unterwarf sich dieselben. Mesopotamien, Cappado- eien, Bithynien, und ein Theil von Syrien und Aegyp- ten erkannten sie als Königinn an. Es schien, als wollte eine zweyte Semiramis ihr Weltreich in Asien gründen. Da aber kam ein Stärkerer über sie: Kaiser Aurelian schlug ihr Heer mit seinen Legionen und plünderte das schöne Palmyra (275). Sie selber ward gefangen, und im Triumph zu Rom in goldenen Ketten aufgeführt. Dann wies ihr der Sieger einen schönen Landsitz in Ita- lien zum Aufenthalte an, in welchem sie ihr Leben an- ständig beschloß. Nur zwölf Jahre hatte der Staat ge. dauert. Reisende haben in jenen Gegenden noch neuerlich die Trümmer jener alten Herrlichkeit gefunden und be- schrieben, prächtige Mauern von Marmor, die der Ein- äscherung getrotzt haben, und majestätische Säulen, die zum Theil noch stehen, zum Theil zerbrochen auf dem Boden liegen.

8. Theil 2, Abth. 1 - S. 124

1822 - München : Lentner
124 Salben dufteten. Drey Gemmen an jedem Finger waren nichts ungewöhnliches. Welche Pracht und Weichlichkeit in den Betten, Polstern und Sanften angebracht war, mögen wir nicht weitläufiger beschreiben. Der Luxus in den Gebäuden, Villeu und Badern stieg mit jedem Jahre. Die Landhäuser Luculls und Cä- sars waren Kleinigkeiten gegen die raffinirte Ueppigkeit in den Wohnsitzen der spätern Kaiser. Zn gleichem Ver- hältnisse war auch der Luxus mit Kunstwerken aller Art gestiegen. Einzelne mnrrhinische Gefäße, ähnlich unsernr Porzellan, wurden mit 10,000 fl. bezahlt. In den Häu- sern Seneca's befanden sich 500 Tische von so kostbarer Arbeit, daß man jeden derselben auf 26,000 fl. schätzte. Elfenbein, Schildplatt, kostbare Steine und Gold wurden selbst an die Wagen verschwendet, ja die Kaiserinn Pop- paa ließ sogar ihren Mauleseln goldene Schuhe anlegen, und Caligula hatte Seeschiffe von Cedernholz, deren Vor- dertheile mit kostbaren Steinen besetzt waren. Die Segel bestanden aus reichen Stoffen, und in dem Schiffsräume waren Speisesäle, Bäder, Bogengänge und Gärten mit Weinstöcken und Obstbäumen angebracht. Erziehung, selbst Bildung bey den Vornehmern, lag ganz darnieder,, kaum, daß man noch die trefflichen Werke der Vorältern las. Staatsgeschäfte erforderten jetzt keine edelburtigen, tieferfahrnen Männer mehr; und wer sein Leben lieb hatte, vermied sogar den Schein der Gelehr- samkeit und Einsicht. Die Hauptangelegenheiten aller Römer waren nur die Spiele. Die Nachkommen der Scipionen zeichneten sich jetzt als Kutscher im Wagenren- nen aus, und der Kaiser und seine Großen tanzten auf dem Theater vor allem Volke. Läwen, Tiger und Pan- ther wurden zu Hunderten losgelassen und erlegt. Die blutigen Menschenkämpfe wurden dabey ins Große getrie- den, und man sah im Circus zuweilen an Einem Tage tausend Paare von Gladiatoren einander niedermetzeln. Die Unmenschlichkeit erreichte dabey ihren höchsten Gipfel. (' 1 , '

9. Theil 2, Abth. 1 - S. 17

1822 - München : Lentner
17 ne, und deren Mutter Alexandra, Hyreans Tochter. Nach- dem er auf diese Weise das Haus der Machabäer ver- tilgt, und sich zugleich durch mancherley Mittel die Gunst des Kaisers Augustus verschafft hatte (durch dessen Frey- gebigkeit er tributfreyer König von ganz Palästina und Idumaa wurde), hielt er sich für so sicher von aller Ge- fahr, daß er es sogar wagte, unter den an ihren Gebräu- chen so eifrig hangenden Juden fremde Sitten und Ge- wohnheiten einzuführen. Er baute zu Jerusalem ein Thea- ter und ein Amphitheater, in denen er zu Ehren des Kai- sers Schauspiele gab. Er ließ nicht nur Musikkünstler, Fechter und dergleichen auftreten, sondern stellte auch Kampfe mit wilden Thieren an. Und da diese Neuerun- gen mancherley Verschwörungen gegen ihn erregten, die nach und nach zu einem allgemeinen Aufstande zu erwach- sen drohten, so vollendete und befestigteer die Stadt Sa- maria und Stratonsthurm, und nannte dem August zu Ehren jene Sebaste (Augusta>, diese Cäsarea. Ausserdem legte er noch einige Festungen an, und versah sie mit Waffen und Besatzungen, so, daß er das Volk nun noch mehr als vorher im Zaume halten konnte. Endlich ließ er sogar in der Gegend, wo der Jordan entspringt, dem Augustus einen prächtigen Tempel bauen. Man kanw denken, wie dieses alles die Zuden erbittern mußte. Um sich nun mit ihnen einigermassen auszusöhnen, und zu- gleich seinen herschenden Geschmack an herrlichen Gebäu- den , und seinen Ehrgeitz durch ein Denkmahl, das seinen Nahmen am meisten verewigen würde, zu befriedigen, be- schloß Herodes, den Tempel zu Jerusalem mit allen sei- nen Umgebungen von Grund aus neu und auf das präch- tigste aufzufsthren. Kein Vorschlag konnte für die Juden schmeichelhafter seyn, wenn sie ihm nur hätten trauen können, und nicht vielmehr befürchtet hätten, er suche durch Niederreissen des Tempels, den er nicht wieder auf- bauen werde, ihren Gottesdienst gänzlich zu zerstören» Doch auf seine.versicherung: eher sollte kein Stein ver- Wiedeniann mittl. Geschichte. i. B

10. Theil 2, Abth. 1 - S. 47

1822 - München : Lentner
4? den. Za, der Erde werden sie dich gleich machen, dich und deine Kinder in dir! Keinen Stein in dir werden sie auf dem andern lassen, weil du die Zeit deiner Heimsuchung nicht wahr genommen hast." -- Zwey Tage darauf traten seine Jünger zu Jesu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen. Da sprach Er zu ihnen: „Sehet ihr alle diese großen Gebäude? Wahr- lich! ich sage euch: es werden Tage kommen, in welchen von allem, was ihr da sehet, kein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht zerstört wird.... Nehmet euch in Acht, daß euch niemand verführe. Denn viele werden in meinem Nahmen auftreten, und sagen: „Ich bin Chri- stus," und werden viele irre führen.... Wenn ihr aber höret von Kriegen und Empörungen, so lasset euch nicht erschrecken, und sehet zu, daß euch niemand verwirre; denn das muß vorhergehen; doch das Ende ist noch nicht sogleich da. Sehet ihr aber Jerusalem einmahl von einem Kriegsheere umrungen; dann wisset, daß ihre Zerstörung nahe ist. Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, wovon Daniel der Prophet gesprochen, stehen sehet an heiliger Stätte, wo er nicht stehen soll (wer das liest, der merke darauf!); dann fliehe, wer in Judäa ist, auf die Berge; wer mitten in der Stadt ist, der eile hinaus, und wer auf dem Lande ist, der gehe nicht wieder in die- selbe hinein; und wer auf dem Dache ist, steige nicht in das Haus herab, um etwas aus demselben mitzunehmen, und wer auf dem Felde ist, Fehre nicht zurück, um sein Kleid zu hohlen; denn das werden Tage der Rache seyn, so, daß alles in Erfüllung gehen wird, was geschrieben steht. Wehe aber den Schwängern und Säugenden in denselben Tagen. Denn zu dieser Zeit wird große Drang- sal seyn, dergleichen von Anbeginn der Welt bis jetzt nicht gewesen ist, noch ferner seyn wird. So wird über dieses Volk das Zorngericht ergehen. Die einen werden durch die Schärfe des Schwertes fallen, die andern unter alle Völker gefangen geführt werden; und Jerusalem
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